Privatpraxis Dr. Fischer & Kirschbaum

Gynäkologie

Empfängnisverhütung (Kontrazeption)

Bei der Wahl eines Verhütungsmittels spielen die persönlichen Lebensumstände und das Abwägen von Vor- und Nachteilen eine wichtige Rolle.

Kommen Sie zu uns und lassen Sie sich umfassend über die unterschiedlichen Verfahren beraten. Wir besprechen mit Ihnen nach einer ausführlichen Anamnese, welche der Methoden für Sie in Frage kommt.

Das Maß für die Wirksamkeit von Verhütungsmethoden ist der sogenannte Pearl-Index. Je geringer sein Wert, desto sicherer ist die jeweilige Methode zur Verhütung.

Im folgenden geben wir einen kurzen Überblick über die derzeit gebräuchlichen Methoden.


Pille, Minipille und Mikropille

Die Pille zählt zu den beliebtesten Verhütungsmitteln in Deutschland. Man unterscheidet Pillen die Östrogene und Gestagen (Mikropille, Pearl-Index 0,1-0,9) enthalten von rein Gestagenhaltigen Pillen (Minipille, Pearl-Index 0,14-3).

Sie verhindern den Eisprung und den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Die moderne Pille ist heute meist niedrig dosiert und gut verträglich mit einem niedrigen Pearl-Index, daher eignet sie sich für alle Frauen vom Teenageralter bis zum Beginn der Wechseljahre. Die Pille bietet auch noch andere Vorzüge wie die Beeingflussung der Haut und Haare, sowie die Regulierung der Blutung und des Zyklus.

Es gibt mehr als 50 verschiedene Präparate auf dem Markt mit unterschiedlichen Dosierungen. Die meisten Pillen werden 21 Tage eingenommen, gefolgt von einer 7-tägigen Pause, in der es dann zu einer Blutung kommt. Auch in der Pillenpause besteht ein Schutz vor einer Schwangerschaft.

Die Minipille wird an 28 Tagen genommen, meist hat die Anwenderin keine Blutung mehr.

Vaginalring

Der Vaginalring enthält wie die Mikropille Östrogen und Gestagen in sehr niedriger Dosierung. Er passt sich der Scheide an und wird bei Geschlechtsverkehr kaum gespürt.

Er bleibt 3 Wochen in der Scheide, danach folgt eine 7-tägige Pause, in der es zur Blutung kommt. Der Pearl-Index liegt bei 0,4-0,6.

Kondom

Das Kondom verhindert, das Spermien in die Scheide gelangen. Ebenfalls verhindert es die Übertragung von sexuell übertragbaren Krankheiten wir z.B. Chlamydien oder HIV.

Bei richtiger Anwendung und richtiger Größe sind Kondome ein Verhütungsmittel mit einem Pearl-Index von 2-12.

Hormonspirale – Mirena®, Jaydess® oder Kyleena®

Die Hormonspirale wird in die Gebärmutter eingesetzt und gibt jeden Tag eine geringe Menge des Hormones Gestagen ab.

Auf diese Weise wird der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut verhindert und es erschwert den Spermien, zur Eizelle vorzudringen.

Der Pearl-Index bei der Hormonspirale liegt bei 0,16-0,33, ist also sehr sicher und kann 3 (Jaydess®), 5 (Kyleena®) oder 8 Jahre (Mirena®) belassen werden.

Die Hormonspirale verringert oft die Blutungsstärke.  Sie ist besonders für Frauen mit längerfristigem Verhütungswunsch oder bei unregelmäßigen Arbeitszeiten geeignet (Pilotinnen, Ärztinnen).

Andere Hormonelle Verhütungsmethoden

Dreimonatsspritze, Verhütungsstäbchen, Verhütungspflaster. Gerne stellen wir Ihnen diese Alternativen in der Praxis vor.

Kupferkette - GyneFix®

Die Kupferkette GyneFix® ist ein modernes und hormonfreies Verhütungsimplantat, welches in die Gebärmutter eingesetzt wird und zu den Langzeitverhütungsmethoden zählt. Sie zeigt bei hoher Sicherheit und Zuverlässigkeit nur wenig Nebenwirkungen.

Die GyneFix® Kupferkette setzt kontinuierlich Kupfer-Ionen frei, welche die Spermien bewegungsunfähig machen und die Befruchtung aber auch Einnistung der Eizelle verhindern.

Das obere Ende der GyneFix® Kupferkette wird im Dach der Gebärmutter fixiert. Dies macht ein Abstoßen oder Verrutschen theoretisch unmöglich.

Aufgrund ihrer geringen Größe beansprucht die Kupferkette GyneFix® nur wenig Raum in der Gebärmutter. Das macht die Kupferkette GyneFix® besonders verträglich und zu einer idealen Verhütungsmethode insbesondere auch für junge Frauen mit einer kleinen Gebärmutter und für solche, die noch keine Kinder geboren haben. Die Kupferkette ist zudem für Frauen geeignet, die keine hormonelle Verhütung nutzen können oder wollen.

Die Kupferkette GyneFix® verfügt über einen Pearl-Index von 0,1 - 0,5.

Kupferspirale

Die Kupferspirale wird ebenfalls in die Gebärmutter eingesetzt und gibt dort Kupferionen ab. Diese schädigen die Spermien. Außerdem wird durch den Dauerreiz das Einnisten einer befruchteten Eizelle verhindert.

Es kann unter der Kupferspirale zur Zunahme der Blutungsstärke kommen. Die Kupferspirale kann 3-5 Jahre liegen bleiben.

Der Pearl-Index liegt zwischen 0,4 und 1. Diese Methode ist für Frauen geeignet, die keine hormonelle Verhütung nutzen können oder wollen.

Natürliche Familienplanung

Nach dem Eisprung erhöht sich die Basaltemperatur des Körpers um 0,2-0,5 °C , der Zervixschleim verflüssigt sich. Durch regelmäßige Beobachtung und disziplinierte Temperaturmessung können so die fruchtbaren Tage ermittelt werden, an denen dann zusätzlich mit Kondomen verhütet wird.

Der Eisprung findet ca 1-2 Tage vor dem Temperaturanstieg statt. Der Temperaturanstieg hält ca 12 Tage an. Am 3. Tag nach Erhöhung der Temperatur bis zur Menstruation ist nicht mit einer Emfpängnis zu rechnen.

Bei konsequenter Handhabung kann man einen Pearl-Index von 0,3-3 erreichen.

Sterilisation

Die Sterilisation bei Frau oder Mann ist ein operativer Eingriff und eine endgültige Form der Empfängnisverhütung. Sie kommt erst in Frage wenn die Familienplanung abgeschlossen ist.

Bei der Frau kommt es zur Unterbindung der Eileiter, beim Mann der Samenleiter.

Die Sterilisation des Mannes (Vasektomie) ist als Eingriff wesentlich unkomplizierter und einfacher. Er wird allerdings deutlich seltener durchgeführt.

Unsichere Verhütungsmethoden

Coitus interruptus, Kalendermethode, Portiokappe, Spermizide als Vaginalgel oder -zäpfchen.

Die „Pille danach“ bei einer Verhütungspanne

Die „Pille danach“

Bei einer Verhütungspanne oder vergessener Verhütung steht als Notfallverhütung die „Pille danach“ zur Verfügung. Diese Pille verschiebt den Eisprung um ca. 5 Tage nach hinten.

Es gibt zwei verschiedene Präparate:
  • EllaOne® enthält Ulipristalacetat und kann bis zu 120 Stunden danach eingesetzt werden.
  • PiDaNa® enthält Levonorgestrel und wirkt bis zu 72 Stunden danach.

Für beide Präparate gilt, je früher die Einnahme erfolgt, desto besser ist die Wirkung. Am besten wird die Pille danach innerhalb 12-24 Stunden nach ungeschütztem Verkehr eingenommen.

Vor der Einnahme muss eine bestehende Schwangerschaft und auch Erkrankungen ausgeschlossen werden. Falls sie innerhalb von 3 Stunden nach der Einnahme erbrechen sollten, müssen Sie sie erneut einnehmen.

Nach der Pille danach tritt die Monatsblutung meist zum erwarteten Zeitpunkt in normaler Stärke ein. Bis dahin ist es notwendig zusätzlich zu verhüten. Wenn sie eine Pille einnehmen, dann tun sie dies bis zum Ende des Zyklus weiter.

Das Präparat ist rezeptfrei in Apotheken erhältlich. Um Unsicherheiten vorzubeugen, empfehlen wir jedoch eine vorherige Beratung durch den Frauenarzt.

Alternative: Die „Spirale danach“

Es gibt auch die „Spirale danach“. Diese kann bis zu 5 Tage nach der Verhütungspanne eingesetzt werden. Hierfür eignen sich nur die normalen Spiralen. Die Hormonspirale hat dafür keine Zulassung. Geeignet ist die Methode für Frauen, die danach sowieso mit einer Kupferspirale verhüten möchten. Der normale Zyklus wird mit der Spirale nicht beeinflusst. Es kann zu einer verstärkten Monatsblutung kommen.

Ob eine Notfallverhütung notwendig ist, ist unter anderem vom Zykluszeitpunkt abhängig.

Wir beraten Sie gerne.