Privatpraxis Dr. Fischer & Kirschbaum

Schwangeren­betreuung

Vitamin D und Schwanger­schaft

Schutzschild gegen Komplikationen

Vitamin D? Klar, das bekommen kleine Kinder und ältere Leute. Weil es gut für die Knochen ist. Stimmt. Aber das ist längst noch nicht alles. Vitamin D ist ein echter Vieleskönner für die Gesundheit.

Ganz neue Studien zeigen, dass Vitamin D-Mangel ein unabhängiger Risikofaktor für zahlreiche gynäkologische Erkrankungsbilder in der Schwangerschaft ist.

Biochemischer Zentralschalter

„Wieder so ein Wundervitamin?“, werden Sie jetzt vielleicht fragen. Und Sie haben völlig recht: Bei Vitamin-Empfehlungen ist nicht selten eine Portion gesunde Skepsis angebracht. Warum also sollten Sie ausgerechnet Ihren Vitamin D-Spiegel kennen?

Weil Vitamin D anders ist. Und das in vielerlei Hinsicht. Die drei wichtigsten Punkte:

  • Vitamin D ist kein „richtiges“ Vitamin, sondern ein Pro-Hormon, also eine Hormonvorstufe. Vitamin D fungiert als eine Art biochemischer Zentralschalter, der die verschiedensten Vorgänge im Körper anknipst.
  • Es ist nahezu unmöglich, genügend Vitamin D aus der Nahrung aufzunehmen – auch nicht mit der besten Vollwerternährung. Sie müssten zum Beispiel kiloweise Fisch essen.
  • Unser Organismus kann Vitamin D selbst herstellen, was für kein anderes Vitamin gilt. Dazu benötigt er aber Sonne - und genau hier fangen Die Probleme an.

Wir Indoor-Typen

Unser Lebensstil bewirkt eine völlige Unterversorgung mit Vitamin D. Wir sperren die Sonne größtenteils aus – in der Arbeit, wie auch häufig in der Freizeit. Große Untersuchungen mit Tausenden Teilnehmern zeigen, dass mehr als die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung einen ausgeprägten Vitamin-D-Mangel aufweist.

Und das ist fatal, weil immer mehr internationale Forschungen zeigen: Ein Vitamin D-Mangel während der Schwangerschaft ist wahrscheinlich mitverantwortlich für drei relativ häufige Erkrankungen: Schwangerschaftsdiabetes; Präklampsie (Bluthochdruck, zugleich verliert die Schwangere über den Harn zu viel Eiweiß) und Scheideninfektionen, die allesamt die Gefahr einer Frühgeburt erhöhen.

Experten raten zunehmend einen Vitamin D-Mangel bei Schwangeren wieder ins Gleichgewicht zu bringen beziehungsweise diesem vorzubeugen.Wir können davon ausgehen, dass künftig 40 bis 50 Nanogramm Vitamin D pro Milliliter Blut als untere Grenze angesehen werden – anstatt 20 ng/ml, was bislang noch als „normal“ gilt.